Tinnitus beschreibt ein Symptom, bei dem vor allem Ohrgeräusche im Vordergrund stehen.
Betroffene hören Geräusche, obwohl keine akustischen Signale aus der Umwelt erfolgen. Diese Geräusche werden von Betroffenen unterschiedlich wahrgenommen und als Klingeln, Pfeifen, Rauschen, Brummen oder Piepen beschrieben. Sehr häufig handelt es sich dabei um Töne, mit hohen Frequenzen. Die Geräusche sind entweder in einem Ohr oder in beiden Ohren zu hören. Dabei kann ein Tinnitus auch mit einem einseitigen Hörverlust oder einer Hörminderung einhergehen. Manchmal nehmen Betroffene die Geräusche auch so wahr, als wenn sie aus dem Kopf kommen würden.
Oft ist die Geräuschwahrnehmung nicht das einzige Symptom eines Tinnitus.
Betroffene, die sich durch den Tinnitus stark beeinträchtigt fühlen, entwickeln weitere, so genannte Sekundärsymptome. Zu den häufigsten Symptomen zählen: Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen und Leistungsabfall. Das sind alles Symptome, die auch bei einer Depression auftreten können. Demzufolge wurde in der Wissenschaft der Zusammenhang zwischen Tinnitus und depressiven Symptomen vielfach untersucht. In Studien wurde nachgewiesen, dass zwischen 60 und 80 Prozent der befragten Tinnituspatienten depressive Symptome aufweisen oder erlebt haben. Dies lässt sich dadurch erklären, dass Betroffene den Tinnitus als einschneidendes und bedrohendes Erlebnis wahrnehmen. Sie sind wegen der Symptome verzweifelt, wütend oder ängstlich. Bleiben die Symptome über eine längere Zeit bestehen, kann sich eine psychische Störung (Depression, Angststörung) entwickeln.
Neben psychischen Sekundärsymptomen können weitere Symptome auftreten, welche die Wahrnehmung des Tinnitus verstärken. Studien zufolge leiden 53 Prozent der Tinnituspatienten unter einer Hörminderung und 44 Prozent berichten über eine Überempfindlichkeit auf Geräusche (Hyperakusis). Beide Symptome können den Tinnitus verstärken und eine zusätzliche Belastung im alltäglichen Leben herbeiführen. Beim Vorliegen einer Hörminderung kann der Tinnitus verstärkt wahrgenommen werden, da akustische Signale aus der Umwelt nicht mehr so gut gehört werden. Reagiert man hingegen überempfindlich auf Geräusche, werden diese absichtlich gemieden und der Tinnitus kann dadurch immer mehr in den Vordergrund rücken. Ein Teil der Betroffenen berichtet, neben dem einseitigen Hörverlust, auch über Schwindel. Diese Symptome können bei einer Erkrankung des Innenohrs auftreten, die als Menière-Krankheit (Morbus Menière) bezeichnet wird.
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