Tinnitus Differenzialdiagnose

Wird beim HNO-Arzt keine Tinnitus Ursache diagnostiziert, sind weitere Untersuchungen notwendig, um andere Ursachen abzuklären. Einige Erkrankungen, die nicht direkt mit dem Ohr in Verbindung gebracht werden, können Ohrgeräusche hervorrufen.

Psychologische Differenzialdiagnose

Wenn der Tinnitus chronisch geworden ist und den Patienten stark belastet, kann sich daraus eine Depression oder Angsterkrankung entwickeln. Spätestens dann ist die Vorstellung beim Psychologen angezeigt. Dieser kann mit Hilfe eines Fragebogens, den Zustand des Tinnitus-Patienten einordnen. Dazu füllt der Patient einen Fragebogen mit 52 Fragen aus. Im Anschluss wird der Fragebogen ausgewertet und das Ergebnis mit dem Patienten besprochen. Das erhaltene Ergebnis macht die Unterteilung der Tinnitusbelastung in 4 Schweregrade möglich (siehe dazu Tinnitus Einteilung). Der Psychologe wird anhand der Anamnese und des Fragebogens, eine auf den Patienten zugeschnittene Therapie einleiten.

Orthopädische Differenzialdiagnose

Veränderungen und Blockierungen im Bereich der Halswirbelsäule können manchmal für die Ohrgeräusche verantwortlich sein. Um Schäden der Halswirbelsäule aufzudecken, wird eine Röntgenuntersuchung der HWS durchgeführt.

Kieferorthopädische und Zahnärztliche Differenzialdiagnose

Zahn- und Kieferprobleme können ebenfalls Ohrgeräusche verursachen. Besonders das Zähneknirschen in der Nacht kann den Tinnitus begünstigen oder verstärken. Aber auch Kieferfehlstellungen, fehlende Zähne oder Zahnfüllungen können einen Tinnitus auslösen. Bei Problemen im Kieferbereich hilft ein Zahnarzt oder Kieferorthopäde weiter.

Neurologische Differenzialdiagnose

Um Erkrankungen des zentralen Nervensystems auszuschließen, ist eine Untersuchung beim Neurologen notwendig.  Zusätzlich kann durch eine Ultraschalluntersuchung der Halsgefäße herausgefunden werden, ob Engstellen im Bereich der Halsschlagader oder der Wirbelsäulenarterie auftreten. Ist das der Fall, wird das Innenohr schlecht durchblutet und Ohrgeräusche können entstehen. Um ein Akustikusneurinom (gutartiger Tumor im Kopf) auszuschließen wird eine Magnetresonanztomografie des Kopfes durchgeführt.

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